Über das Projekt

Obergrenzen, Notstand, Stacheldraht: Wer in Zeitungen über Österreichs Asylpolitik liest, der könnte glauben, das Land schotte sich vor Flüchtlingen systematisch ab. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Es gibt – vor allem auch auf dem Land – eine engagierte Zivilgesellschaft, die Flüchtlingen hilft, sie integriert und sich dabei ihrer eigenen Geschichte erinnert.
Zum Beispiel Eichgraben.

Auf den ersten Blick eine unspektakuläre, rund 4500 Einwohner zählende, verschlafene Marktgemeinde 30 Kilometer westlich von Wien. Und dennoch ist der Ort besonders: Eichgraben ist eine von hunderten Gemeinden, in denen die Integration von Asylwerbern funktioniert, wo die Freiheitlichen die kleinste Partei sind. Wo etwa 120 Flüchtlinge ohne Probleme integriert werden.

Warum ist das so? Was macht dieses Dorf richtig? Und was kann Österreich von diesem kleinen Flecken im Wienerwald lernen?
38 Studentinnen und Studenten meines Kurses „Investigativer Journalismus“ an der FHWien der WKW haben Antworten auf diese Frage gesucht. Sie sind wochenlang mit Filmkameras, Notizblöcken und scharfem Blick ausgerückt und haben das Engagement, die Geschichte und die Geschichten Eichgrabens dokumentiert, die Flüchtlinge und die Eichgrabener interviewt und ihre Geschichten aufgeschrieben.

Was als kleines Übungsprojekt einer Vorlesung begann, entwickelte sich zu einer journalistischen Feldforschung.

Die Studierenden haben alte Eichgrabener befragt, die einst selber flüchteten, sie haben die Fluchtwege von Asylwerbern rekonstruiert, Dissidenten interviewt und Chöre, Sportvereine, Gemeindesäle und Wirtshäuser besucht. Herausgekommen ist ein Kaleidoskop an Reportagen, Interviews, Features und durchaus humorvollen Betrachtungen. Klicken Sie sich durch, lesen Sie, hören Sie zu.

Florian Klenk, Chefredakteur Falter.


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