Das Kloster in Zahlen und Fakten

Wieviele Flüchtlinge? Wieviele Nonnen? Wieviele Hühner?

von Madeleine Gromann, Mona Kriesch und Marlene Liebhart
Grafikdesign von Madeleine Gromann

Weiter unten finden Sie einen Bericht von Daniel, der momentan im Kloster untergebracht ist und eine Timeline mit den wichtigsten Ereignissen der letzten 120 Jahre.

Daniels Bericht aus der Asylwerberunterkunft im Kloster Stein, 3034 Maria Anzbach

Seit November 2015 lebe ich im Kloster Stein. Mein Heimatland Nigeria habe ich 2012 verlassen. Bis 2015 lebte ich in Griechenland. Über Mazedonien und Serbien gelangte ich nach Ungarn, wo ich ein halbes Jahr in einem Flüchtlingscamp verbrachte. Im Oktober gelangte ich nach Österreich, wo ich die ersten 2 Wochen in Traiskirchen verbrachte. Von dort wurde ich nach Maria Anzbach transferiert.

Für diese Unterkunft ist die Diakonie zuständig. Die freiwilligen Helfer, die uns betreuen, gehören zu den Vereinen Willkommen Mensch Maria Anzbach und Mosaik Eichgraben. Wir wurden freundlich empfangen. Ich als Christ war glücklich darüber, in einem ehemaligen Kloster leben zu dürfen. Wir haben zweimal pro Woche Deutschunterricht in Kleingruppen. Dazu kommen die ehrenamtlichen Lehrerinnen und Lehrer zu uns in die Unterkunft. Wir haben 2 große Gemeinschaftsräume im Erdgeschoß, gleich neben dem Büro der Diakonie. Als Freizeitmöglichkeit im Haus gibt es Tischtennis, Tischfußball, Schach, viele Spiele und eine sehr improvisierte „Kraftkammer“. Regelmäßig gibt es Angebote unserer ehrenamtlichen Betreuer, wie zum Beispiel: Theaterworkshops, Eurythmie, Trommelworkshop, Musizieren, Kreatives Gestalten, Museumsbesuche, Wanderungen, Konzertbesuche …

In unserem Tagesablauf hat das Organisieren und Zubereiten unserer Mahlzeiten einen großen Stellenwert. Beim Einkaufen ergeben sich die Kontakte zu den Einheimischen. Da wir zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, kaufen wir in der Nachbargemeinde Eichgraben ein, welche für uns geographisch näher liegt. Unterwegs fällt mir auf, dass nicht alle Leute, die ich grüße, meinen Gruß erwidern. Andererseits werde ich beim Kirchgang, oder bei Pfarrfesten und Märkten sehr freundlich aufgenommen. Einmal, als ich im Wartezimmer des Zahnarztes das machte, was vor mir schon ein anderer -einheimischer- Wartender machte, nämlich nachfragen warum jemand drangenommen wird, der nach mir gekommen ist, wurde mir unterstellt, dass ich ungehalten war.

Was ich mag an Östereich:
die medizinische Versorgung
Österreicher sind großteils freundlich, nett und fürsorglich

Was ich nicht mag:
Vorurteile undGeneralverdacht. Wenn ein Nigerianer gegen das Gesetz verstößt, werden alle seine Landsleute mit ihm in einen Topf geworfen.

Timeline_Kloster_Eichgraben

Hier finden Sie Interviews mit den Nonnen, die früher im Kloster lebten.

 

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