Theresia

Schwester Theresia ©Madeleine Gromann
Schwester Theresia
© Madeleine Gromann

„Wo Güte beheimatet ist, ist auch Gott.“

Theresia ist Ordensschwester und ist 1962 in das Annunziatakloster Stein eingetreten. Nach der Schließung des Klosters ging sie nach Seitenstetten. Sie ist froh, dass das Haus nicht leer steht.

„Als ich ins Kloster kam, war ich Postulantin. Ich war ganz schwarz gekleidet. Erst bei der Einkleidung bekam ich das weiße Gewand. Da hat man mich als Braut verkleidet. Ich hatte einen Schleier auf und man hat mir meine Haare zu einem Kreuz geflochten. Sie wurden mir abgeschnitten. Das ist eine symbolische Geste, dass man alles zurück lässt.

Im Kloster gab es immer morgens um sechs das erste Gebet. Man hat früher den ganzen Tag durchgebetet. Es saßen also immer zwei Schwestern am Betstuhl. Man wechselte sich alle halben Stunden ab, eine Mittagspause gab es nicht.

Es gibt ein Gebet, das ich jeden Tag in der Früh bete: ‚Herr, nimm diesen Tag in deine guten Hände. Verwandle ihn in einen Tag der Liebe und der Freude für den Nächsten.‘ Jesus hat gesagt: Wer mich sieht, der sieht den Vater.
Jesus hat sich ganz als Mensch gegeben. Wenn ich Menschen sehe, die Güte ausstrahlen, stelle ich mir Gott vor. Wo Güte beheimatet ist, ist auch Gott. Er ist für mich wie ein Freund mit dem ich alles besprechen kann. Besonders nah fühle ich ihn in der Natur. Manchmal mache ich im Wald die Augen zu und denke mir: Jetzt stehst du da.“

Hier können Sie mehr über Schwester Theresias Erinnerungen an ihre Zeit im Kloster Stein nachlesen.

 


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